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Hans Bernhard Reichow (* 25. November 1899 in Roggow; † 7. Mai 1974 in Bad Mergentheim) war ein deutscher Architekt und Stadtplaner im 20. Jahrhundert. Umfassende Rezeption erfuhr sein 1959 veröffentlichtes Werk "Die autogerechte Stadt."
Architekt und Stadtplaner
"Nach der Wiederbelebung der Neubautätigkeit durch die Währungsreform 1948 kann Reichow seine städtebaulichen Konzepte auch in zahlreichen Wohnsiedlungen exemplarisch umsetzen, bei denen er von der städtebaulichen Struktur bis hin zur architektonischen Durchbildung der Gebäude federführend tätig ist. Durch eine Abkehr vom Prinzip des schematischen Zeilenbaus und die Durchbildung der Wohnungsgrundrisse gemäß des Sonnenstandes gelingt es ihm, die Ideale des Neuen Bauens der Weimarer Republik nach Licht, Luft und Sonne für die Nachkriegszeit zu transformieren. Als größtes und wichtigstes Projekt kann Reichow ab 1954 die Sennestadt in Bielefeld realisieren, wo er die topographische Lage an einem See zur Planung des Rathauses für das gemeinschaftsbildende Element einer "Stadtkrone" nutzt.
Seine plastisch geformten Hochbauten korrespondieren dabei mit der organisch der Landschaft angepaßten Stadtplanung. In dem kreuzungsarmen Erschließungssystem mit Stich- und Sammelstraßen sowie voneinander separierten Fuß- und Fahrwegen überträgt er organische Wachstumsgesetze auf die Stadtstruktur, wobei dem Verkehr die analoge Funktion natürlicher Kreislauforgane zukommt, wie Reichow es in seinen Theorien zu einer organischen Stadtbaukunst formuliert hat."
Quelle und Portrait: http://www.architekten-portrait.de/hans_bernhard_reichow/index.html
Schriften:
HANS-BERNHARD-REICHOW-GESELLSCHAFT | HBR.G (2022) | Baukultur-Pavillon Sennestadt